Newsgames – eine Kombination aus Computerspiel und Journalismus
Auf dem Weg zum digitalen Storytelling, bei dem der User mit allen Sinnen erfassen soll, bilden sich viele neue Wege der Präsentation heraus. Der User soll nicht nur lesen, hören, sehen, er soll möglichst selbst erleben und dabei Zusammenhänge erfahren und dadurch verstehen.
Derzeit ist der sogenannte „Onepager“ sehr im Trend. Eine einzige scrollbare Website, die alle bisherigen Veröffentlichungsformen auf einer Seite aufzeigt. Hier werden Textbeiträge, Fotos, Audios und Videos mit einander kombiniert. Ohne weiterführende Links sind sie gut zu erreichen und gerade auf mobile Endgeräte perfekt abgestimmt.
Das Newsgame geht hier noch einen riesigen Sprung weiter.
Komplexe Zusammenhänge, die in den Nachrichten nahezu ständig relevant sind, werden dem User so präsentiert, dass er die Hintergründe im vollen Umfang ergreifen kann.
Bislang tauchte in Verbindung mit Newsgames immer nur ein Name in Deutschland auf, nämlich Marcus Bösch. Er gilt als der Pionier auf diesem Gebiet für Deutschland.
Henry Lai: „Meine Leidenschaft – Journalismus und Computerspiele ist vereint im Newsgame“
Nun habe ich aber einen jungen Mann kennengelernt, der in Franken zu Hause ist, der ebenfalls Newsgames entwickelt.
Henry Lai vereint damit zwei seiner Lieblingsthemen – Journalismus und Coputerspiele. In diesem Podcast hab ich mich mit ihm ausführlich über das Thema „Newsgames“ unterhalten.
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Beispiele von bereits entwickelten Newsgames könnt ihr hier sehen und auch ausprobieren:
Mit dem Spiel „iPay“ wird gezeigt, wie eine Kalkulation für ein Handy aussieht. Der Spieler schätzt den Anteil der verschiedenen Gewerke – und ist nach der Auflösung in der Regel recht erstaunt wie die Wirklichkeit aussieht.
Probierts mal aus.
Henry Lai hat das Spiel zusammen mit einer Gruppe Gleichgesinnter gut recherchiert und entwickelt.
Marcus Bösch hat das Game „Prism“ entwickelt.
Die Idee dazu ist aus dem NSA-Abhör-Skandal entstanden und versetzt den Spieler in die Situation eines NSA-Mitarbeiters, der aus einer Vielzahl an Daten – in diesem Fall Fotos – Terroristen herausfiltern soll. Das pikante an dem Spiel: Die Fotos sind allesamt frei verfügbare Bilder von Internet-Nutzern.